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Jamaica - Gastfreundschaft, Naturspa und Bob Marley

  • lukesuter
  • Sep 30, 2017
  • 4 min read

Auf dem Weg nach Jamaika waren wir aufgrund 20-25 Knoten starken Rückenwinden, mit durchschnittlich 8 Knoten Geschwindigkeit sehr schnell unterwegs. Die kurz anhaltende Spitzengeschwindigkeit betrug sogar 16 Knoten, als wir eine Welle runter schlitterten. Die hohen Wellen bewirkten aber auch ein Hin- und Herschlingern von CD, welches bei uns beiden einen unangenehmen Anfall von Seekrankheit auslöste, wenn wir unten in der Kabine schliefen. Dazu zu sagen ist, das dies glücklicherweise einer unseren wenigen Seekrankheitanfällen auf der ganzen bisherigen Reise war.

Angekommen auf Jamaika in Port Antonio wollten wir das Städtchen erkunden, als uns Mike über den Weg lief. Ein jamaikanischer Taxifahrer, der uns kurzerhand auf eine Tour mitnahm. Los ging zur blauen Lagune, wo der gleichnamige Film gedreht wurde und Brooke Shields berühmt machte, aber eher enttäuschend war. Weiter ging es zu einer Art Ansammlung von Restaurants, es war eher eine offene Scheune mit mehreren super grossen Feuern mit Grillrost darüber, auf welchen alle möglichen Leckereien, scharf gewürzte Schweinerippen, ganze Poulet, das Wurzelgemüse Yam, Kartoffeln, etc. brieten. Es herrschte hektischer Betrieb. Um eine Theke herum standen die Leute Schlange, die etwas bestellen wollten und Jeder lärmte Jedem etwas zu. Mike besorgte uns von den Rippen gezupftes, rassig gewürztes Schweinefleisch, Yam, Kartoffeln und Festivals (frittiertes Brot). Es war unglaublich lecker.

Nach der Stärkung ging es auf eine ca. 2 stündige Fahrt zu einem natürlichen Spa, das wir gemäss Mike unbedingt ausprobieren mussten. Im Dorf unterhalb des Spas angekommen, liefen schreiend junge Männer und Frauen auf uns zu, die wie sich herausstellten, für die Massagen zuständig waren und wetteiferten wer mitkommen durfte. Wir luden eine junge Frau und ein junger Mann ein und fuhren ein Stuck weit den Berg hoch. Wir hielten wir vor dem Eingang und mussten noch ein Stuck zu den heissen Quellen gehen. Dort angekommen, legten wir uns neben anderen Einheimischen, es war kein einziger Tourist zu sehen, auf die Felsen. Es erfolgte eine Massage und das Träufeln des heissen Quellwasser über uns. Das war ein anderes, tolles Erlebnis, mitten schwatzender Jamaikaner, in Badeanzügen unter dem Blätterdach des Waldes auf harten Felsen liegend massiert zu werden. Erfrischt fuhren wir zurück nach Port Antonio.

Wir beschlossen weiter nach Kingston zu segeln, also auf die andere Inselseite um näher an Panama zu sein, welches unser nächstes Ziel war. In Kingston ankerten wir als einziges Boot vor dem Royal Jamaican Yacht Club. Dieser wird von den freundlichsten Leuten geführt, wir durften für einen kleinen Preis, das WIFI und den Pool benutzen, sowie uns auf einem himmlisch bequemem Sofa, in einem zu allen Seiten offenen Raum, mit riesen Fernseher bequem machen.

Als wir nach einem Laden für Bootszubehör fragten, fuhr uns ein Angestellter eine Stunde durch Kingston zum besten Marine Shop von Jamaika. Er kannte den Besitzer, ein älterer Herr überaus liebenswürdig und hilfreich, persönlich. Der Besitzer war ein super Experte in Sachen Bootszubehör- und Reparatur und führt alles in seinem Laden was man als Segler braucht, was in Jamaika nicht einfach ist aufzutreiben. Dabei erzählte er von sich, wie er als junger Mann ein altes Boot kaufte, welches er Instand setzte. Dabei war es ungemein schwierig in Jamaika die richtigen Materialen zu finden. Er konnte über einen Freund Material aus dem Ausland importieren. Übrig gebliebenes Material nahmen im andere Bootsbesitzer überaus dankbar ab, da es eben dies in Jamaika nur schwer erhältlich war. Er beschloss selber einen Laden aufzumachen. Dieser brannte unglücklicherweise aufgrund technischem Defekt eines Nachts nieder, zum Glück wurde Niemand verletzt. Der Besitzer hatte aber kein Geld um dies wieder aufzubauen. Da half ihm die ganze Nachbarschaft, das ganze Geschäft wieder aufzubauen, wo es heute immer noch steht. Dies ist für uns ein Sinnbild der jamaikanischen Hilfsbereitschaft. Es wurde sogar ein Zeitungsartikel darüber geschrieben, welcher er uns stolz zeigte. Während diesen Erzählungen bestand er darauf, das wir sein Hausgetränk, Rum mit 7up tranken und das um 11 Uhr vormittags. Es war ungemein lecker, erfrischend und heimtückisch und natürlich liess er uns nach einem Drink nicht gehen. Der kleine Hund des Besitzers namens Puki, immer auf der Suche nach seinem Ball, rannte dabei knurrend um unsere Beine herum.

Alle drei etwas benommen und wir überwältigt von soviel Gastfreundschaft, stolperten eine Weile später aus dem Laden.

Ein Besuch im Bob Marley Museum, das in Bob Marley’s Haus wo er gelebt hatte stationiert ist, durfte natürlich nicht fehlen. Ein motivierter, sehr begeisterter junger Rastafarai führte uns Bob Marley Lieder trällernd durch das Haus, wo man sein Aufnahmestudium, die bescheidene Küche und weitere diverse Räume unter Anderem sein Schlafzimmer, welches aussah als hätte es Bob gerade verlassen (Bettfinken, Bibel und Marihuana Zigarette noch neben dem Bett), betrachten konnte.

Dann wartete noch ein unschöner Job auf uns. Aufgrund dauernder Verstopfung der Starboard auf Deutsch wohl Steuerbord Toilette, mussten die ganzen Rohre auseinander genommen, gereinigt und anschliessend wieder zusammen gesetzt werden. Luke übernahm diesen Job mit Bravur, wenn auch zum Ende hin etwas bleich und überliess Vera die Reinigung. Zum Glück wussten wir dann noch nicht, das uns diese Prozedur noch drei weitere Male bevorstand, bevor wir das Problem endgültig lösen konnten.

Zur Belohnung gönnten wir uns einen Ausflug in die Blue Mountains. Pat, die liebenswürdige Managerin des Royal Jamaican Yacht Club’s, organisierte uns eifrig und hilfreich einen Fahrer der uns dort hoch bringen soll. Auch empfahl sie das Cafe Blue zu besuchen auf dem Weg. Mit Michael dem Taxifahrer fuhren wir also in die Blue Mountains und hielten bei diesem Cafe. Wir tranken dort den leckersten Kaffee mit dem Wissen, das die verarbeiteten Kaffeebohnen direkt von der Gegend dort kamen. Dann ging es weiter hoch zur Spitze, die von feuchten Nebelschwaden überzogen war, aber immer mal wieder den spektakulären Blick auf Kingston freigab. Wir genossen das angenehm kühle Klima in den Bergen. Bei der Rückfahrt fuhr uns Michael noch zu Fruchtständen in Kingston, wo wir unter Anderem kleine, wunderbar süsse Mangos erwarben.

Wir empfanden Jamaika als eines der gastfreundlichsten Länder und sind sehr dankbar für die hilfsbereiten Menschen, die wir dort kennenlernen durften.


 
 
 

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